Wie ihr wollt

HD Bauer, 8.9.2025

In unserem Land darf jeder seine Meinung auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen, wenn er sich an die entsprechenden Regeln hält. 

Bei öffentlichen Auftritten ist das nicht ganz ungefährlich. Sie sind deshalb mit erheblichem Aufwand staatlicher Organe verbunden, mit der Hauptlast bei der Polizei. 

Trotzdem darf man so oft öffentlich „Auftreten“, wie man will, z.B. am Christopher Street Day. Den gibt es alleine in Deutschland über 60 mal. Bisher kannte ich nur die Berichte in den TV-Nachrichten darüber. Mein Eindruck, da finden Karnevalszüge mit dem Thema „zwischenmenschliche Beziehung“ statt. Um Genaueres zu erfahren, fragte ich eine KI. Antwort: „Gefeiert wird der Widerstand gegen Diskriminierung und die Forderung nach Rechten für queere Menschen.“ Eine andere meinte: „Der Christopher Street Day (CSD) ist eine LGBTQ+-Feier zur Gleichstellung, Sichtbarkeit und Rechte von LGBTQ+-Personen.“ Aha, es wird also etwas gefeiert. Aber was ist LGBTQIA+? Die KI klärt mich auf. L steht für lesbisch, Gay für schwul und B für bisexuell. Okay, das sind Begriffe, die ich kenne. Asexuell sind Personen, die wenig bis keine sexuelle Anziehung empfinden. Das verstehe ich, denn das trifft auch auf mich zu, wenn mir so manche Gestalt auf der Straße oder sonst wo begegnet. Queer gilt als Sammelbegriff für Menschen, die sich außerhalb heteronormativer oder binärer Geschlechtsidentitäten 

sehen. Heteronormativ? Da gibt es eine Norm? Bei Transgendern fühlen sich Männer wie Frauen und umgekehrt. Bei Intersexuellen passen körperliche Merkmale nicht eindeutig in die Kategorien „männlich“ oder „weiblich“. Das + hat eine besonders interessante (?) Definition. Es steht für „weitere Identitäten und Orientierungen wie pansexuell, agender, questioning und andere“. Was es alles gibt! Bisher dachte ich Naivling, es gibt Männer und Frauen, und die machen’s miteinander. Zahlreiche Gynäkologen und Hebammen bestätigten mir, dass Babys entweder mit einem Vaginchen oder einem Mini-Penis geboren werden, in seltenen Fällen auch mit beidem. Was man damit damit anfangen kann, lernt man im Vorabendprogramm.

Folgende Fragen konnte mir die KI nicht beantworten: Pflanzen sich Asexuelle, Transgender, Intersexuelle und + fort und wenn ja wie? Nehmen an den CSD-Feiern auch Menschen teil, die Probleme mit ihrem Geschlecht haben, die selbst durch die Hilfe von Fachleuten nicht zu lösen sind? Findet man in Deutschland durch diese Art freizügiger, öffentlicher Feiern Verständnis für seine Anliegen? Warum feiern „Normalos“ – 88% der Bevölkerung – eigentlich nicht auch ihre Sichtbarkeit?

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POTUS

HD Bauer, 17.8.2025

Ende Juni habe ich über die drei Weisen aus dem Ami-Land sinniert. Wenn ich bei deren Chef nicht in Ungnade fallen will, und wer will das schon, muss ich den alles überragenden POTUS loben. Der Mann leistet wirklich viel für sein Land und die Welt. Da ist es nur recht und billig, dass er dabei sich und 

seine Familie nicht vergisst! Wenn bei ihm daheim und im Oval-Office alles aus Gold ist, zeigt das nur, das er ein echter Ami ist. Man zeigt dort gerne, was man hat. In Memphis durfte ich mal ein Haus besichtigen und wurde über die Preise von allem informiert, was da stand, lag und hing. Western-Fans kennen den Grund für diese Eigenheit. Einwanderer kamen arm aus vielen Ländern, um etwas aufzubauen und strebten nach Wohlstand. Viele haben das auch geschafft, wenn auch nicht immer „regulär“. Es waren nämlich auch Leute dabei, die daheim von der Polizei gesucht wurden. So oder so, Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist. Da kann man sogar Präsident und Minister werden, ohne die geringste Ahnung von Politik zu haben.

Aber Trump macht ja nicht einfach nur Politik. Er macht Deals! Das Metier spielt dabei keine Rolle. Der Pharma-Industrie zeigt er, wie man Preise macht: In Amerika niedriger und im Ausland höher. Seine Vorschläge, natürlich mit Drohungen unterlegt, haben bei Ely Lilly bereits Wirkung gezeigt. Goldman Sachs hat er empfohlen, den Chefvolkswirt zu feuern. Der Tölpel hat prognostiziert, Trumps Zölle schadeten der amerikanischen Wirtschaft. Weitblick zeigt der POTUS auch in der Wissenschaft. Universitäten hat er Unterstützungen gestrichen. Andere überzieht er mit Milliarden-Klagen und geht ausländische 

Studenten vor. Braindrain? Na und? Der POTUS ist auch ein großer Sportler. Das zeigt er auf dem Golfplatz, wo nach seinen Regeln gespielt wird. Es gibt nur eine: Ich gewinne immer. Den Pokal für die Sieger des in den USA ausgetragenen FIFA Club World Cup hat er behalten, als der FIFA-Präsident den im Oval-Office vorzeigen durfte. Sportmanagement kann Trump natürlich auch. Teams, die kürzlich aus rassistischen Gründen ihre Namen (z.B. Redskins) geändert haben, forderte Trump unmissverständlich auf, das rückgängig zu machen.

Das alles kriegt selbst der POTUS nicht ohne Freunde hin. Einer seiner längsten und besten war der kürzlich verstorbene Hulk Hogan, ein Wrestler. Das passt! Nicht mehr so gut zu sprechen ist er auf Elon Musk und Jeffrey Epstein. Letzteren kennt er kaum, und der andere hat ihm Wähler kauft und dann tausende „Faulenzer“ aus diversen Verwaltungen gefeuert. Sein wichtigster Freund ist der Chefunterhändler Witkoff. Der stolpert durch die Welt und hat immer seine und die Söhne Trumps im Schlepptau. Warum wohl?

Man sagt, der POTUS sei der mächtigste Mann der Welt. Wirklich? Trumps politische Mittel sind lügen, beleidigen, drohen und dumme Sprüche. Für den Umgang mit Männern wie Putin und Xi sind die nicht geeignet.

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Information Overload

HD Bauer, 17.7.2025

Es gibt doch tatsächlich Leute, die behaupten, man dürfe in Deutschland seine Meinung nicht mehr sagen! Echt jetzt? 

Schon mal auf X, Insta oder TikTok gewesen? Da kann jeder der Welt seine Sicht der Dinge präsentieren. JEDER! Manche großartigen Präsidenten, sorry, da gibt’s ja nur einen, also viele wichtige Politiker nutzen das Medium von Elon, Parteigründer, sogar als Regierungsorgan. Unwichtige natürlich auch.

Wir leben seit dem letzten Jahrhundert im Informationszeitalter! Mit Hilfe der IT haben wir schnellen Zugriff auf Nachrichten und Informationen. Unsere Zeitungen, der ÖRV und andere „offizielle“ Informationsanbieter arbeiten auch mit einer gewissen Qualität. Bei Podcasts, deren Zahl täglich zu steigen scheint, ist das nicht so sicher. Da versuchen viele Schlaumeier mit wohlfeiler Kritik Stimmung zu machen. Denen zuzuhören kostet viel Zeit und bringt wenig Informationsgewinn. Und dann gibt’s auch Blogs, von denen manche noch überflüssiger sind als Podcasts. Natürlich gibt es auch interessante. Sie lesen ja selbst gerade einen! Da viele Influencer mit ihren gehaltvollen Mitteilungen offensichtlich hohe Einkommen erzielen (Ich nicht!), wird die Welt mit immer mehr Schwachsinn überschwemmt.

Auch Parteien und ihre Vertreter nutzen die sozialen Medien, um sich und ihre Ziele zu präsentieren. Viel Schlamm kommt von Rechtsaußen. Herausragt aber ein Ministerpräsident aus Bayern. Der präsentiert sich völlig schambefreit. Der bereits vergessene letzte Kanzler hat es ja auch mal probiert – mit seiner alten Aktentasche. Die Weltrangliste im Nachrichtenverbreiten führt mit großem Abstand der MAGA-Chef an. Der jagt den ganzen Tag News, genauer gesagt Fake News, in die Welt. Zum Regieren bleibt da keine Zeit.

Soweit so schlimm. Was diese Öffentlichkeitsarbeiter verbreiten, ist nur ein laues Lüftchen gegen den Post-Tsunami von Handynutzern. Was einmal als praktisches Instrument startete, mit dem man nicht nur telefonieren, sondern auch fotografieren, bezahlen, das eigene Heim überwachen kann u.v.a.m. kann, hat inzwischen die Eigenschaft eines Marterpfahls. Egal wann und wo, das Handy ist immer dabei. Im dicksten Verkehr, zu Fuß und im Auto, auch beim Essen geht’s nicht ohne. Für mich haben Usergruppen das höchste Erregungspotential!

Wenn meine Frau den letzten Satz liest …

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Outing

Hiermit muss ich eine peinliche Schwäche eingestehen: Ich freue mich wie Bolle über Lob. Warum gebe ich diese Schwäche öffentlich zu? Mich hat auf diskretem Weg eine freundliche Meinung erreicht. Ich kenne die Person leider nicht persönlich, weis aber, dass sie Mitglied der Partei des erwähnten des Ministerpräsidenten ist. Das ist ihre Meinung:
Ich liebe seine Art zu schreiben. Ich lese es immer zweimal. Und immer fällt mir dabei noch ein versteckter Punkt auf. Witzig, klug und gut verpackt!!
Darauf genehmige ich mir ein Weißbier!

Drei für Donald

HD Bauer, 26.6.2025

Wenn der größte Präsident aller Zeiten im Oval Office Gäste hat oder unterwegs ist, sind immer die drei großartigsten Mitglieder seiner großartigen Regierung dabei. Wenn ich die drei sehe, vergleiche ich die mit anderen Dreier-Teams.

Als erstes kamen mir natürlich Tick, Trick und Track in den Sinn. Das sind die abenteuerlustigen Rabauken, die immer mit Donald (Duck) rumhängen und Blödsinn im Kopf haben. Zuweilen müssen ihrem Onkel  aus der Patsche helfen müssen. Das wäre beim MAGA-Donald auch manchmal erforderlich, aber es ist zweifelhaft, ob dem zu helfen ist.

Den Vergleich von J.D., Marco und Pete mit den drei kleinen Schweinchen habe ich sofort verworfen. Die sind von ihrer Mutter alleine in die Welt geschickt worden und hatten alleine große Probleme zu lösen. Dabei ging einiges ganz schön schief, aber sie haben überlebt. Ob das die drei aus dem White House schaffen???

Apropos drei ??? „Die drei Fragezeichen“ sind Junior-Assistenten bei der amerikanischen Polizei. Ihr Markenzeichen ist eine Visitenkarte mit drei Fragezeichen. Die stellen sich einem auch, wenn man die  drei Trump-Assistenten hinter ihrem Chef rumstehen sieht. Bei uns wurden „Die drei Fragezeichen“ übrigens mit dem Buch „Gespensterschloss“ bekannt. Wenn man so manche Fernseh-Übertragung aus dem Oval-Office sieht, kann man sich vorstellen, dass der Gast glaubt, Gespenster zu sehen.

Die drei Weisen aus dem Morgenland … nö, die passen nicht. Erstens sind sie Könige. Aber da kann es nur einen geben! Die Echten brachten Weihrauch als Geschenk mit. Das wäre immerhin eine Übereinstimmung, denn im Beweihräuchern ihres Chefs sind J.D. und Co einfach Spitze! (Die Europäer waren darin auf dem NATO-Gipfel aber auch nicht schlecht.)

Wie passt Ihrer Meinung nach der Vergleich mit den drei Musketieren? Die stehen voll hinter ihrem König. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften ergänzen sich großartig. Der von außen dazu Gekommene Vierte verstärkt die Tapferen Degenfechter. (Damals gab es noch keine Motorsägen.) … Ich merke gerade, dass der Vergleich auch nicht so gut passt. Die Musketiere hatten unzweifelhaft rein edle Motive.

Da meine bisherigen Vergleiche mich nicht zufrieden stellten, habe ich weiter gesucht und bin fündig geworden. Die drei Stooges waren ein US-amerikanisches Komiker-Trio, das ab 1925 vor allem durch Slapstick und körperbetonte, oft brachiale Komik bekannt war. Ihre Besetzung wechselte mehrmals, bis sie sich im Streit 1970 auflösten. Es werden noch Wetten angenommen, wann J.D., Marco und Pete in Streit geraten.

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MAGA! - So?

HD Bauer, 26.5.2025

Bis jetzt habe ich vermieden, mich mit dem größten Präsidenten aller Zeiten zu befassen. Mir fehlten die Worte für einen Menschen, der sich vorwiegend mit Drohungen, Beleidigungen und Lügen äußert. Auch dass er nicht wie normale Politiker kommuniziert, sondern der Welt seine großartigen Botschaften in seinem eigenen Kommunikationskanal truth social 

unterbreitet. Dessen Name, zeigt (zufällig?) die großartigen Charaktermerkmale von Trump. Natürlich nutzt er auch das großartige X seines Buddies Elon, um die Welt zu informieren. Jetzt tut mir das leid! Ich habe einfach nicht verstanden, welchen großartigen Plan der all time greatest hat. Weil das vorwiegend auf seinen baseball caps und auf von seinen schreienden Fans hoch gehalten bunten Schildern steht, habe ich es als so eine Art Schlachtruf verkannt. Jetzt weis ich, dass es das großartigste politische Ziel eines Genies ist. MAGA, what ever it takes. Diesem großartigen Ziel ordnete er alles unter, außer sich selbst natürlich.
Er hat die großartigsten Fachleute um sich geschart, die ihm helfen sollen – nein – werden, sein Ziel zu erreichen. Da ist sein Vize-Präsident, der immer im open office neben ihm sitzt und bei Bedarf von der Seite reingrätscht mit fundierten Fragen wie z.B. an den Ukrainischen Präsidenten: „Haben Sie heute überhaupt schon mal Danke gesagt?“ Überhaupt ist der Raum immer prall gefüllt einschließlich Presse, Funk und Fernsehen, natürlich nur ausgewählte, wenn his majesty Gäste empfängt. Dass der reichste Mann der Welt natürlich auch am MAGA-Ziel mitarbeitet, ist für Donald selbstverständlich. Der darf auch gerne seine Kinder mit zur Arbeit bringen. Das ausgewählte Spitzenpersonal hat unbestritten für seine Arbeit allerbeste Eigenschaften. Der Verteidigungsminister passt zur Truppe. Er wurde im Senatsausschusses für Streitkräfte wegen sexuellen Fehlverhaltens, finanzieller Misswirtschaft und Alkoholproblemen konfrontiert.

Vizepräsident J.D. Vance half mit seiner Stimme, diese Probleme zu beseitigen. Der Nationale Sicherheitsberater hat Angriffspläne des US-Militärs auf Huthi-Stellungen in einer Telko auch der Presse mitgeteilt. Das war bestimmt eine gute Idee, die nur niemand verstand. Großen Weitblick bewies der Gesundheitsminister, der mit dem großen Namen, als er die Teilnehmerstaaten der Weltgesundheitsversammlung aufgerufen hat, wie sein Land aus der WHO auszutreten. Eine ausgesprochene Koryphäe hat Trump zum Sondergesandten für Russland gemacht. Der hat Trump in schweren Zeiten mal ein Sandwich bezahlt. Wenn sich ausgerechnet eine deutsche Konfliktforscherin erdreistet, diesem Experten „ein wirklich ungewöhnliches Niveau von Ahnungslosigkeit“ zu bescheinigen, sollte man ihr die Professur entziehen! – Das würde Trump sicher gefallen. – In die komplexen Verhandlungen über das iranische Atom- und Raketenprogramm kann der Sondergesandte sicher unbelastet gehen. Diplomatische Erfahrung und außenpolitische Expertise stören da nur.

Trump selbst wendet gerne raffinierte Tricks an, um schnell zum Ziel zu kommen. Er spielt nicht nur gerne Golf, sondern auch Jo-Jo. Intelligent eingesetzt kann das Prinzip dieses Spiels große Probleme (aus-)lösen. Belle Figura macht er im Tausend-und-einer-Nacht der Golfstaaten und hat große Deals (Ehrlich, ich kann dieses Wort nicht mehr hören!) für sein Land und seine Familie gemacht. Jetzt muss er nur noch die Kriege auf der Welt beenden. Sein bester Freund in Moskau wird ihm dabei gerne helfen.

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Demokratie

HD Bauer, 14.4.2025

Die Demokratie ist angeblich die optimale Staatsform, mit der Einschränkung „für perfekte Menschen“. (Davon gibt es allerdings nur einen auf der Welt!) 

Nach einem Wahlkampf mit harten Bandagen haben es bei uns zwei Parteien vergleichsweise zügig geschafft, ein Regierungsprogramm zu beschließen. Dabei mussten sie mit einem Wahlergebnis klar kommen, dass bei niemandem Begeisterung erzeugt. „Der Wähler“, von dem die Staatsgewalt ausgeht, hat es so gewollt.

Der Vize-Präsident eines “befreundeten“ Staates hat eine interessante Meinung dazu: „Ihr seid keine echte Demokratie.“ Er lebt in einem Land, das von einem demokratisch gewählten Präsidenten und einer Gruppe von geistig ähnlich ausgestatteten Experten regiert wird. Ein Parlament, das den Volkswillen ausdrückt, brauchen die nicht. Es wäre auch überfordert bei der Anzahl der täglich verkündeten und kurz darauf geänderten Dekrete. Die präsentiert der GAGA-Präsident, oh sorry it`s called MAGA, auf der „Plattform“ eines Präsidentenberaters. Das Vorbild des best president ever ist sein russischer Kollege. Der ist, laut Basta-Kanzler, ein lupenreinen Demokrat und mehrmals wieder gewählt. Die dafür nötige Gesetzesänderung war für ihn ein Klacks. Sein Volk interessiert ihn nicht sonderlich, wie das Verheizen seiner Soldaten in einer Spezialoperation zeigt.

Staatenlenker mit einer eigenen Auffassung von Demokratie gibt es auch in der EU. Die Führungsfiguren in Ungarn und in der Slowakei sind beide von ihrem Volk gewählt. Der Präsident der Türkei, Nato-Mitglied und wichtiger Partner der EU, ist auf demokratische Art gewählt. Auch er hat eine ganz klare Vorstellung von Demokratie. Weil die natürlich zum Besten des Volkes ist, soll das auch so bleiben. Dafür beseitigt er Oppositionspolitiker, Journalisten und Menschen mit anderen als seiner Meinung.

Ein besonders trauriges Regierungshandeln liegt in Israel vor. Von dessen Präsidenten, auch demokratisch legitimiert, wird behauptet, dass er ohne politisches Amt sofort vor Gericht gestellt würde. Er muss also Präsident bleiben. Das Mittel dazu ist nicht neu und bestens erprobt. Wenn es im Inland rumort, führt man Krieg. Ein verbrecherischer Überfall auf sein Land dient ihm als Anlass für einen grausamen Krieg gegen seine Nachbarn und nennt es Verteidigen. – Gerade fand die Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald zur Erinnerung an die Schoah statt.

Rhetorische Frage: Welche Demokratie hätten Sie gerne?

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Ladyboss

HD Bauer, 25.3.2025

25.3.25

Sandro Botticelli: Weibliches Idealbildnis

Um von vornherein Missverständnisse auszuschließen: Ich liebe Frauen! Näher kann ich das hier allerdings nicht ausführen, sonst gibt meine meine Frau den Text nicht frei.

Die Forderung der CDU-Frauen auf die Hälfte aller Posten in der neuen Regierung zeigt, wie die feministische Politik von Frau Baerbock wirkt. Frage: Wo sollen die Frauen für diese Ämter alle herkommen? Vielleicht sollten die Ladies eine Etage tiefer anfangen und dafür sorgen, dass mehr Mitgliederinnen in Parteien eintreten. Natürlich haben sie ein großes Vorbild, dessen Glanz jedoch mehr und mehr verblasst. Ist Mutti eigentlich noch Mitglied in der CDU?

Die Frau, die in der letzten Wahl groß raus kam, heißt Weidel. Ob man deshalb mehr an denen zweifeln muss, die das angeblich durch falsche Politik „verschuldet“ haben, oder denen, die diese Frau für geeignet halten, Kanzlerin der Bundesrepublik zu werden. Die andere Kanzlerkandidatin, die vor der Wahl als first Lady nicht nur ihrer gleichnamigen Partei auftrat, ist von der Bildfläche verschwunden. Für immer? Wäre schade. Sie hat optisch immer bella figura gemacht. Das gilt natürlich auch für die feministische Außenministerin, die ihre Reden auf der ganzen Welt immer gut gepflegt und gekleidet vorgelesen hat. Jetzt wird sie sogar so eine Art Grüßaugistine auf der Weltbühne. Dass sie dafür eine vorgesehene, deutlich besser geeignete Frau weggecheckt hat? Schwund ist immer, auch bei Feministinnen. Im Juni tritt sie in New York an. Da bleibt noch Zeit zum Englischlernen. Ob Deutschland von der Beförderung auch etwas hat? Ja! Die Kosten für Haarpflege, Kosmetik und Bekleidung (ein sechsstelliger Betrag pro Jahr) zahlt nicht mehr der deutsche Steuerzahler.

Ist es gerechtfertigt oder männliche Arroganz, mal zu fragen, wie sich die Frauen im abgewählten Kabinett so geschlagen haben? Über die ehemalige Verteidigungsministern decken wir den Mantel des Schweigens. Frau Faeser, täglich im TV, möchte ich loben. Sie hat sich gegen Ende ihrer Dienstzeit besser frisiert. Die anderen fünf: Ja! Nicht vergessen möchte die farbenfrohe Kulturfachfrau. Sie war zwar keine Ministerin, braucht sich mit ihren Erfolgen hinter diesen aber nicht zu verstecken.

Zwei Politikerinnen ohne Kabinettsrang dürfen wir nicht nicht vergessen. Die Frau mit dem zweithöchsten Amt im Staat hat ihre Arbeit mit den Rüpeln und -innen im Bundestag gut gemacht. Die andere, Hosenanzugträgerin, bevorzugte Farbe gelb, tut mir ein Bisschen leid. Zugegeben, als Co-Parteivorsitzende war sie nicht gerade eine Lichtgestalt. Aber musste sie der Kanzler, wie im TV zu sehen, zur Seite schubsen? Beim Auftritt der Verhandler des neuen Koalitionsvertrages steht im Abseits.

Obwohl mein Text schon länger ist als sonst, kann ich zwei Fraktionsvorsitzendinnen nicht unerwähnt lassen. Obwohl ihrer Partei, wie allen Ampelpartnern deutlich die Grenzen aufgezeigt wurden, traten sie im Poker um das Sondervermögen mannhaft auf! Dass sie der neuen Bundestagspräsidentin verbieten wollen, sich wie in allen anderen Fraktionen auch bei der zweitgrößten vorzustellen, … Die haben den Schuss immer noch nicht gehört.

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Kommentar von Unbekannt

Ich liebe seine Texte. Scharf, aber gut und treffend formuliert.

Ein ständiger Leser meines Blogs informiert anscheinend öfters eine Bekannte über meine neue Meinung. Ich kenne sie nicht und weis nur, dass sie Mitglied in einer der Parteien ist, die die neue Regierung bilden wollen. Deshalb veröffentliche ich diesen „indirekten“ Kommentar, der mir natürlich gefällt, ohne Namensnennung.

Mega

HD Bauer, 10.3.2025

Das war heute wieder ein Tag. Nach den Nachrichten mit den neuesten Absonderungen des größten Dealmaker aller Zeiten reicht mir`s. (Dieser Fachbegriff aus der Politik ist für mich das Unwort des Jahres!) Keine Lust mehr zum Lesen, eher zu Couching. Zur Beruhigung habe ich mir ein Glas Chianti geholt und einen Klassiksender eingeschaltet.

Natürlich gingen mir unsere wirklich großen Probleme durch den Kopf. In etwa 1.500km von hier tobt ein verheerender Krieg. Der Dealmaker stellt die Unterstützung der überfallenen Nation ein und ermutigt den Kriegstreiber, weiter zu machen. Wir müssten helfen, können aber nicht. Unsere Nachbarn Europa auch nicht. In Brüssel sitzen wir seit Längerem ohnehin nur noch am Katzentisch. Unsre Armee ist „blank“, die Infrastruktur in katastrophalem Zustand, die Bürokratie ein Sumpf, und der Einsatz moderner Techniken steckt bestenfalls in den Kinderschuhen. Die vom aktuellen Kanzler war nur ein Wort ohne Wirkung. Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass jetzt nur noch eine wirkliche Wende hilft. Die vor der Wahl vom Wahlgewinner strikt abgelehnte Änderung der Schuldenbremse und ein Sondervermögen kaum vorstellbarer Höhe sollen sie möglich machen. Das ist mutig. Ob es mit dem für die Mehrheit im Bundestag erforderlichen sozialstaatsgläubigen Koalitionspartner gelingt? Schaun mer mal.

Noch ein Glas Rotwein. Eigentlich sind die ganzen Probleme, die uns derzeit plagen, doch lösbar. Merz schwingt sich zu einem wirklich großen Kanzler auf, nimmt die abgehalfterte SPD an die Kandarre und räumt in Deutschland auf, damit es in vier Jahren nicht andere tun. Die Wirtschaft mit den vielen, auch bei uns vorhandenen Fähigkeiten in modernsten Techniken wird unterstützt,

statt gegängelt und die Verwaltung vom Kopf auf die Füße gestellt. In Brüssel leitet Deutschland ebenfalls eine Zeitenwende ein. Es ist doch pervers, dass ein Land mit etwa der Einwohnerzahl des Großraums London Projekte verhindern kann und damit die Europa lahm legt. Diese Anhäufung von Präsidenten, Räten, Ausschüssen, …höfen etc., besetzt mit Politikern, die man in ihren Herkunftslädern nicht mehr will oder brauchen kann , okay – der eine oder die andere bemühen sich durchaus – wird neu verfasst. Statt der NATO mit einem zwar großen und nicht von jetzt auf gleich zu ersetzenden „Partner“ wird eine ETA gegründet. Instagram, Tiktok, X und die anderen „sozialen“ Netzwerke mit Verdummungscharakter nach amerikanischen Vorstellungen werden gesperrt und durch europäische mit unserem Rechtsverständnis ersetzt.

Ungewollt kommt mir immer wieder das MAGA vom Dealmaker in den Sinn. Dabei würde gaga doch viel besser zu dem passen. Aber ich habe eine Lösung gefunden, wie wir das Motto der Trump-Kappen toppen können: MEGA! Das klingt besser uns drückt schon als Wort mehr aus. Auf geht`s Europa.

Meine Begeisterung über die großartigen Perspektiven schreckt mich auf. Im Radio läuft „Die Träumerei“ *.

* Klavierstück von Robert Schumann aus dem dreizehnteiligen Klavierzyklus Kinderszenen

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Ergänzung am Abend des 11.3.

In meinem vorstehenden Text habe ich einen Slogan für eine Veränderung Europas vorgeschlagen. Heute Abend habe ich in der Fernsehsendung „Elon Musk – Der Mann, der die Welt verändert“ gesehen, dass Elon Musk das Gleiche vorschlägt, aber offensichtlich mit einem völlig anderen Ziel. Das war mir beim Freischalten meines Textes nicht bekannt.

Kurz aber schmerzhaft

HD Bauer, 25.2.2025

Die Fortschrittskoalition hat sich nach drei Jahren selbst zerlegt. Die Folge ist eine vorgezogene Wahl mit kurzem Wahlkampf. Von ihrem Scheitern unbeeindruckt setzten die Koalitionspartner auf ihre gescheiterten Größen. 

Der Kanzler auf Abruf zog durch das Land, lobte sich und seine Leistungen. Er hoffte auf Fehler, die sein Hauptkonkurrent macht. Hat der ja auch beim Rütteln an der Brandmauer. Profitiert davon haben aber die Falschen. Der Vizekanzler, im Nebenberuf Wirtschaftsminister, plakatierte informative Aussagen wie „Zusammen“ und „Zuversicht“ und bot Gespräche am Küchentisch an. Lindner, dem allseits das Ampel-Aus angelastet wurde, sagte, was er immer sagte. Eine der Kanzlerkandidatin überzeugt mit erstaunlichen Kenntnissen – Hitler war Kommunist. – und internationalen Verbindungen – Elon ist ihr Freund. – Grundaussagen ihres Parteiprogramms wie „Eine Familie besteht aus Vater, Mutter, Kind“ gelten für sie selbst aber nicht. Ihr Plus, Sie hat auf jede Frage immer eine Antwort, fast immer die gleiche. Andere Parteien ergänzten diese Kakofonie mit ihren Wahrheiten. Zu allem Überfluss gaben uns auch unsere Freunde aus Übersee Wahlempfehlungen. Die wissen halt, was Demokratie ist!
So weit so schlimm. Kaum zu ertragen war die Penetranz mit der alle Fernsehanstalten ihre Zuschauer „informierten“. Die Behauptung, dass durch die Auswahl der Gäste in Fernseh-Sendungen auch Meinung gemacht werden kann, ist nicht von der Hand zu weisen, wenn immer Aussagen der gleichen politischen Richtung geklatscht wird. Zuweilen konnte man sich vor Duellen, Triellen, Quadriellen etc. 

nur durch Abschalten retten. Im Internet kann man den durch tausende Bots verbreiteten Fake news und Deepfakes, also Lügen, nur durch völlige Abstinenz entgehen. Ob die hauptsächlich jüngeren Menschen den Wahrheitsgehalt dieser Informationen kennen, auf denen ihre Wahlentscheidung basieren? 
Die von den verschiedensten Institutionen beauftragten Umfragen bringen zusätzliche Informationen in den Wahlkampf. Ihre Glaubwürdigkeit wird natürlich von den Parteien nach eigenem Kalkül bezweifelt oder als Beleg für dies und das herangezogen. Auch in diesem Wahlkampf haben die Zahlen gezeigt, dass sie mit Vorsicht zu genießen sind, wie ein Vergleich der Vorhersagen mit dem Ergebnis der Linken zeigt.
Wenn Wahlprogramme kürzer wären, würden sie von mehr Wählern gelesen. Ihr Inhalt kann ohnehin von keiner Partei umgesetzt werden, denn dazu wäre eine absolute Mehrheit erforderlich, die es bei uns aber nicht gibt. Auf unvorhersehbare Ereignisse wie z.B. Kriege muss eine Regierung aber auch ohne Wahlprogramm reagieren. Gleiches gilt übrigens für Koalitionsverträge.
Das Wahlergebnis lässt, wenn die Aussagen von vor der Wahl Bestand haben, nur Erkenntnis zu:

Same procedure as last Wahl.

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Schaun mer mal

HD Bauer, 6.2.2025

Wahlkampf ist, wenn die einen den Kandidaten der anderen in die Pfanne hauen, der sich was traut und dafür von einer „Parteifreundin“ ein „Messer in den Rücken“ bekommt. Auf der 

Außenbahn führt das zum Feixen. Eine der bisherigen Regierungsparteien kriegt kein Bein auf den Boden. – Bis zum 23.2. müssen wir das noch aushalten. Dass danach alles besser wird, ist Stand heute nicht zu erwarten.

Jedem halbwegs geradeaus denkenden Wähler dürfte klar sein, dass sich etwas ändern müsste, z.B. in der Einwanderungs-, der Wirtschafts-, Sozial-, Energie- und Klimapolitik. Auch das konträr diskutierte Thema Verteidigung wird spätestens nach der Wahl an Bedeutung gewinnen. Wenn man die Auseinandersetzungen der Parteien der „politischen Mitte“ und die aktuellen Umfrageergebnisse ansieht, muss man befürchten, dass nach der Wahl der Ampelschlammassel – mit anderen Beteiligten – weiter geht. Aber es ist noch Vieles möglich bis zum Wahltag. Nach der Prognose von dawum.de am 4.2. z.B. sitzen nur vier Parteien im neuen Bundestag.

Neben diesen derzeit nicht einzuschätzenden Entwicklungen gibt es eine weitere Unbekannte für die deutsche Politik, die alle noch so guten eigenen Pläne Makulatur werden lassen könnte. In den nächsten vier Jahren werden wir es mit einem ….. (bitte jeweils eigene Bezeichnung einfügen) mit sehr viel politischer Macht und einer Gang von ….. zu tun haben, wenn der liebe Gott, an den

dieser Mensch angeblich glaubt, nicht ein Einsehen hat.

Neben diesen Imponderabilien sollte auf ein nicht veränderliches Faktum hingewiesen werden, dass die Hoffnung auf schnelle Änderungen in unserem Land mit großer Skepsis zu betrachten ist: Die Neigung, etwas zu ändern, ist nicht sehr tief in der deutschen DNA verwurzelt! (Um diese Aussage abzusichern, habe ich eine KI befragt. Ihre Antwort:)

„Deutschland hat eine lange Geschichte, die von Stabilität und einem gewissen Maß an Kontinuität geprägt ist. Diese kulturellen und historischen Faktoren tragen dazu bei, dass viele Menschen in Deutschland Veränderungen skeptisch gegenüberstehen. Oft wird Wert auf gründliche Überlegungen und eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile gelegt, bevor man sich auf neue Wege einlässt.

Zusätzlich gibt es in Deutschland eine ausgeprägte Bürokratie und ein starkes Regelwerk, das Veränderungen oft verlangsamt. Viele Menschen haben auch Bedenken hinsichtlich der möglichen Risiken und Unsicherheiten, die mit Veränderungen einhergehen können. Diese Skepsis kann dazu führen, dass man lieber bewährte Wege geht, anstatt sich auf unbekannte Pfade zu begeben.“

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Kommentar von Dr.Harald Seisler

Es ist schon bemerkenswert, wenn eine Regierung mit Hilfe von ihr mit Steuergeldern finanzierter sog. NGO’s Demonstrationen gegen die Opposition veranlasst, an denen selber teilnimmt und dann Regierungsvertreter feixend Selfies machen und posten. Da hat man natürlich keine Zeit (und keine Lust) sich um die Probleme dieses Landes zu kümmern. Hauptsache die Brandmauer steht !

Mit dem Zweiten …

HD Bauer, 6.1.2025

… sieht man auch nicht besser, als mit der ARD! Das ist natürlich keine „Breaking News“. Sich über die Flut der Krimis, Quizsendungen, Wiederholungen usw. aufzuregen, macht aber nur schlechte Laune. Außerdem wird die miese Qualität des TV-Programms eh schon seit Langem überall kritisiert.

Als der WDR-Intendant Tom Buhrow vor zwei Jahren in einem Vortrag – als Privatmann! – sagte: „Wir müssen aus dem bisherigen System ausbrechen.“, hat er viel öffentliche Zustimmung erhalten. Seine Intendanten-Kollegen sehen dafür aber keinen Grund. Warum auch? Denen geht’s doch gut. Mehrere Gesetze, diverse Institutionen und politische Einflüsse bieten ausreichend Möglichkeiten für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR), sich wie ein Staat im Staate zu verhalten. Der RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) hat gezeigt, was möglich ist. Die jetzige Intendantin des gleichen Senders äußerte in einem Artikel in der FAZ kurz vor Weihnachten, „Es ist nicht Aufgabe der Politik, uns zu reformieren“. Ist das Chuzpe oder Arroganz oder beides?

Der Medienstaatsvertrag (MStV) enthält die Vorgaben für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR). Er muss „die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft (zu) erfüllen“. Auch „Unterhaltung … ist Teil des Auftrags“. Darunter kann man vieles verstehen. Klar ist jedenfalls, wer bezahlt: „Finanzierungsquelle ist der Rundfunkbeitrag.“ (§35). Genaueres dazu regelt der Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (RGStV): Jeder, der eine Wohnung oder eine Betriebsstätte besitzt, zahlt! Ob da ein Radio oder Fernsehgerät steht oder nicht. Kein Witz: Auch Besitzer gewerblich genutzter Motorschiffe müssen blechen!

Festgelegt werden die Gebühren gemäß dem Rundfunkfinanzierungsstaatsvetrag in einem dreistufigen Verfahren. Dabei spielt die KEF eine wichtige Rolle. Sie ermittelt den Finanzbedarf des ÖRR und muss daher auch „Programmentscheidungen“ überprüfen. Einen Rundfunkstaatsvertrag, der auch noch irgendwas regelt, gibt es auch noch. Dass die o.g. Verträge von den Bundesländern geschlossen wurden, die derzeit von einem halben Dutzend Parteien mit z.T. deutlich unterschiedlichen Ausrichtungen regiert werden, gibt der Sache erst die richtige Würze. Angesichts dieser „Gemengelage“ muss man sich nicht wundern, dass die Damen und Herren der Rundfunkanstalten selbstherrlich agieren und Kritik ignorieren.

Weihnachten ist zwar vorbei, aber ich wünschte mir, dass uns statt zwei Vollprogrammen nur noch eins angeboten würde. Das hätte den Vorteil, dass nur noch halb so viel Mist gesendet und dabei noch Geld gespart wird, eh … werden könnte. Ich fürchte allerdings, dass der Wunsch unerfüllt bleibt, denn wie soll aus einem derart überorganisierten Konglomerat aus selbstherrlichen Verantwortungsträgern und Politikern mit unterschiedlichen Vorstellungen irgend etwas vernünftiges herauskommen?

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